Die Herren des Hockey-Club Heidelberg haben den erträumten Aufstieg verpasst: Neuer Regionalligist wird in der nächsten Saison der SV Böblingen sein, dem der HCH am Samstag mit 2:5 unterlag. Die bis in die Haarspitzen motivierten Böblinger machten von Beginn an deutlich, dass sie das Fehlen ihres Kapitäns und Spielmachers Claudius Müller mit unbedingtem Einsatz kompensieren wollten. In der Rückschau betrachtet, war die Grundlage zum Erfolg bereits nach 16 Minuten gelegt. Ein Abspielfehler führte in der 10. Minute zu der einzigen SVB-Ecke, die David Scheufele verwandelte; bereits sechs Minuten später traf Keanu Ciafardini nach einem Konter zum 2:0. Eine torlose halbe Stunde lang änderte sich an diesem Spielstand nichts; Böblingen beschränkte sich aus einer bestens gesicherten Abwehr heraus auf wenige Konter. Dem HCH fehlte in dieser Phase „die letzte Lösung“, so urteilte nach dem Spiel Leonard Teichmann: „Dieses Spiel stand sinnbildlich für die gesamte Saison. Wir haben nach einer schwächeren Anfangsphase gut gespielt, aber in zu vielen aussichtsreichen Situationen waren unsere Entscheidungen nicht konsequent genug.“
Der Hoffnungsschimmer durch Niklas Krulls Gegentor in der 46. Minute war Sekunden später geschwunden, da der SVB vom Anspiel weg auf 3:1 erhöhte. Dem folgte bald das 4:1. Die letzten fünf Minuten spielte der HCH ohne Torwart. Das zweite HCH-Tor erzielte Leonard Teichmann mit der fünften Ecke – die ersten vier waren erfolglos geblieben. Der letzte SVB-Treffer fiel in der letzten Minute.
Die Heidelberger konnten sich damit trösten, dass auch ein Sieg nicht den Aufstieg gebracht hätte. In diesem Fall hätte der Mannheimer HC II nach seinem 3:2-Erfolg gegen Bietigheim die Nase vorne gehabt.
Der Blick auf die gesamte Saison zeigt, dass bereits im ersten Spiel mit der unnötigen Niederlage in Ludwigsburg vorentscheidende Punkte verloren wurden. Dennoch kann der HCH stolz auf die Saisonleistung sein. Oft war man ohne Coach auf der Bank, die ganze Saison ohne Trainer. Dass man dennoch bis zum Schluss oben mitspielte, war weitgehend dem fast unglaublichen Einsatz von Leonard Teichmann zu verdanken, der als Kapitän für erstaunlich gute Harmonie im Team sorgte, im Spiel immer kämpferisches Vorbild war und als tatkräftiger Spielertrainer die entscheidenden Fäden zog.
Gestern träufelten die Damen II etwas Balsam auf die HCH-Seele, als sie mit einem 3:0-Sieg gegen den Karlsruher TV die Meisterschaft der 1. Verbandsliga sicherten. Eigentlich steigt der Meister in die Oberliga auf; der Platz dort ist aber von den ersten Damen besetzt, die aus der 2. Regionalliga abgestiegen sind. Die Tore erzielten: Irma Schwilling, Geburtstagskind Jessica Hagmann und Ina Müller.