(OK) Es war eine besonders sehenswerte Partie, die am Donnerstagabend im Sportzentrum Mitte über die Bühne ging. Das extrem spannende Spiel endete mit einem alles in allem gerechten 4:4. Der Hockey-Club Heidelberg lieferte der Bundesliga-Nachwuchstruppe des Mannheimer HC einen begeisternden Kampf. Und Kampf war denn auch das Mittel, mit dem die MHC-Talente wenigstens einigermaßen in Zaum zu halten waren. So sah das auch HCH-Spielertrainer Leonard Teichmann, der voll des Lobes über seine Leute schwärmte: „Wir haben in keiner der 60 Minuten freiwillig einen Zollbreit geräumt. Wenn wir nach der Weihnachtspause uns weiter so präsentieren, traue ich uns in der Liga alles zu.“
Der HCH hatte meist die Nase vorne: In der 4. Minute hatte der unglaublich kampfstarke Maximilian Hillemanns in der eigenen Hälfte einen Ball erbeutet, tankte sich nach vorne durch und bediente Benjamin Schäfer. Der 17jährige krönte sein Erste-Mannschaft-Debüt mit seinem ersten Treffer. Nach dem MHC-Ausgleich traf Leonard Teichmann mit Ecke zum 2:1. Nach dem erneuten Ausgleich zog der HCH auf 4:2 davon. Hillemanns hatte eine Ecke verwandelt (36.) und in der gleichen Minute nutzte Jonas Lorenz reaktionsschnell einen Abpraller zum Torerfolg.
Dass der MHC dann doch noch den Ausgleich schaffte, sah sein Trainer Paul Bonsiep so: „Unser Punktgewinn war eher glücklich. Allerdings haben wir im Spiel viel zu viele Chancen vergeben. HCH-Torhüter Jonas Castor wollte uns einfach nicht gewinnen lassen.“ Dieses Lob aus des Gegners Mund ist statistisch zu belegen. Der Torwart-Hexer wehrte ein knappes Dutzend scheinbar unhaltbarer Schüsse erfolgreich ab.
Der Punktgewinn ist umso höher zu bewerten, wenn man in Rechnung zieht, dass mit Jan Liebau und Florian Liebhard zwei wichtige Stammspieler wegen Krankheit fehlten. Letzterer war nur Zuschauer, war aber begeistert: „Das war ein geiles Spiel. Gegen die schnelle mit Nachwuchsnationalspielern gespickte Mannheimer Truppe haben wir uns bestens verkauft. Alle spielten an der Leistungsgrenze, so auch das Geburtstagskind Nole Fischer. Jonas Castor, der den ganzen Tag über in seiner Arztpraxis volles Programm hatte, übertraf sich heute selbst.“