Am Samstagnachmittag fegte durch das Michi-Peter –Stadion ein Hurrikan namens ASV München. Nicht den Hauch einer Chance ließ der bayrische Aufsteiger dem Hockey-Club Heidelberg bei der desaströsen 1:8-Packung, obwohl sich die Heidelberger durchaus Mühe gaben. Aber in allen wesentlichen Bereichen war der ASV besser: Am auffälligsten war vielleicht die unwiderstehliche Energie der Akademiker, die diese in Zweikämpfen, in Torszenen und mit schier unüberwindlicher Defensive fast perfekt umsetzten. Während der HCH von oft tödlichen Kontern überrollt wurde, scheiterten die eigenen Angriffsbemühungen zumeist an der eigenen Harmlosigkeit, gelegentlich auch am nur wenig geprüften gegnerischen Torwart. HCH-Torhüter Jonas Castor, den keine Schuld an der Torflut traf, hatte es dagegen mit zielgenauen Ecken oder kapitalen Torschüssen zu tun. Erst beim Stand von 0:5 gelang Florian Liebhart nach einer schönen Einzelleistung der Ehrentreffer.
HCH-Trainer Steffen Reichert hatte die beiden Spiele vom Wochenende vorab als Standortbestimmung ausgegeben: Das ASV-Spiel zeigte, dass sein Team vorerst ganz oben nichts zu suchen hat. Der 4:2-Erfolg gegen Wacker München weist dem HCH aber dennoch eine gute Rolle zu, vor allem, wenn man bedenkt, wie er zustande kam. Zweimal lag der HCH zurück und zeigte viel Charakter. Kapitän Julius Donat analysierte: „Wir haben keine Sekunde aufgegeben. Der Mannschaftsgeist stimmt einfach.“
Der erste Wackerangriff brachte eine Ecke in der 10. Minute und das 0:1. Leo Teichmann glich mit Ecke aus (18.). Kurz nach der Halbzeit gelang Wacker die erneute Führung. In der 40. Minute traf Nils Berger mit sehenswerter argentinischer Rückhand zum 2:2.
Erst im letzten Viertel zog der HCH dann endgültig Gewinn aus seiner Feldüberlegenheit: Eine Eckenvariante brachte die 3:2-Führung durch Felix Schües, der damit seine wieder vorzügliche Leistung krönte. Den Schlusspunkt setzte HCH-Heimkehrer Philipp Hilbig mit seinem ersten Treffer. Aus einem geschlossenen Team ragte an diesem Tag Yannick Eckhardt heraus.
Eine erfreuliche Vorstellung boten die HCH-Damen, die den an sich gefürchteten VfB Stuttgart jederzeit im Griff hatten. So ist es verständlich, dass eine Kritik nur der mangelhaften Torausbeute gilt. Mit allen anderen Aspekten zeigte sich das Trainerduo Sebastian Ratajczak und Patric Schaus hochzufrieden. Erst in der 52. Minute musste HCH-Torhüterin Friederike Jahns einmal eingreifen und zeigte sich bestens auf dem Posten. Das einzige Tor des Spiels fiel kurz vor der Halbzeit, als Anna Witt den Pfosten traf und Lisa Gutfleisch zum 1:0 vollendete. In der sicheren HCH-Abwehr bewährten sich die jungen Pia Hübner und Florentine Kraus.
Heidelberg (OK)
Erfolgreich waren am Samstag ebenfalls unsere 2. Herren auf heimischen Rasen. Sie gewannen verdient gegen die Herren der TSG Bruchsal mit 3:1.